Myome - Zum Glück gutartig
Meist sind sie unauffällig. Gynäkolog:innen stellen die Wucherungen in der Gebärmutter eher zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung fest. Beruhigend auch an der Diagnose Myom: Die Muskelgeschwulst stellt sich immer als gutartig heraus.
Zum Glück. Denn Myome zählen zu den häufigsten Tumoren im weiblichen Genitaltrakt. Jede zweite bis dritte Frau im gebärfähigen Alter muss damit rechnen, schätzt die Fachwelt. Eine Geschwulst kann einzeln vorkommen, nicht selten finden sich aber auch gleich mehrere davon im Bauchraum. Auch ihre Lage variiert. Myome können direkt unter der Schleimhaut der Gebärmutter, in ihrer Wand, aber auch auf der Außenfläche des Organs wachsen. Über ihre Ursache ist bislang wenig bekannt. Allerdings scheinen die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron ihr Entstehen zu fördern. Auch eine erbliche Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen. Das würde auch erklären, warum das häufige Frauenleiden nach den Wechseljahren kaum noch Beschwerden auslöst.
Kein Anlass zur Sorge
Umgekehrt müssen Patientinnen zwischen 30 und 50 Jahren verstärkt damit rechnen, dass ihnen der gutartige Tumor zusetzt. Unabhängig von Anzahl oder Größe kann er die monatliche Periode beeinflussen. Eine verstärkte, verlängerte oder ausbleibende Regel ist ebenso möglich wie Zwischenblutungen. Drücken große Wucherungen auf Blase oder Darm, können Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder bei der Verdauung auftreten. Für krampfartige Schmerzen sind häufig Myome verantwortlich, die mit einem dünnen Stil mit der Gebärmutter verbunden sind und sich um ihre eigene Achse drehen können.
Vor allem aber: Wissen Frauen um die Geschwülste in ihrem Unterleib, ist die Furcht groß. Können sie die Fruchtbarkeit oder eine Schwangerschaft gefährden? Nur bei ein bis zwei Prozent der Frauen geben Mediziner:innen Entwarnung – und dann auch nur bei bestimmten Myomen.
Schonend entfernen
Eine gute Nachricht, die auch die Therapie bestimmt: Beeinträchtigen die vermehrt wachsenden Muskelzellen weder das körperliche Befinden noch Fruchtbarkeit oder Schwangerschaft, besteht kein Grund, aktiv zu werden. Entpuppen sich Myome dagegen als behandlungsbedürftige Störenfriede, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Früher griffen Gynäkolog:innen schnell zum Skalpell, um die Gebärmutter, den Tumor oder gleich mehrere davon zu entfernen. Heute stehen schonendere Verfahren zur Verfügung. Hormonpräparate können das Wachstum der Myome bremsen. In anderen Fällen hilft der Verschluss von Blutgefäßen, die ein Myom versorgen. Bewährt hat sich auch ein spezielles Ultraschallverfahren, bei dem die Geschwulst durch große lokale Hitze abstirbt. Welche dieser Therapien infrage kommt oder ob eine Operation sinnvoller ist, wägen Ärztinnen und Ärzte individuell mit ihren Patientinnen ab.
Rat aus Ihrer Apotheke
Immer gut beraten sind Frauen, wenn sie zusätzlich auf die Kompetenz der Apotheke setzen. Das arzneikundige Personal weiß nämlich, wie sich Menstruationsbeschwerden oder myombedingte Schmerzen lindern lassen.
Es zeigt sich also: Das Frauenleiden ist zwar häufig, Grund zur Panik besteht aber nicht.
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